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Wie wir altern

Das Altern messen

Wir Menschen bauen während unseres Lebens körperlich nicht kontinuierlich ab. Stattdessen häufen sich Krankheiten und die Fähigkeit unseres Körpers zu regenerieren nimmt schneller ab, je älter wir werden. Wie kann man das messen?

Ein Maß für das Alter ist das Risiko, innerhalb eines bestimmten Jahres zu sterben. Sind wir jung, ist es noch sehr niedrig: eine 20-jährige Person in Deutschland hat ein Risiko von etwa 0,03% zu sterben, bevor sie 21 Jahre alt wird. Ab einem Alter von 30 Jahren verdoppelt dieses Risiko sich jedoch etwa alle 8 Jahre.

Während es mit 30 noch bei 0,04% liegt, erhöht es sich mit 40 auf 0,1% und mit 50 auf 0,26%. Im Alter von 60 liegt das Risiko schon bei 0,75%, mit 70 ist es auf 1,84% gestiegen und mit 80 ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir innerhalb eines Jahres sterben, bereits 4,71%. Für 90-jährige liegt die Wahrscheinlichkeit, den nächsten Geburtstag nicht mehr zu erleben bei 17%. Ein Hundertjähriger hat fast dieselbe Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Tages zu sterben, wie ein 40-jähriger innerhalb eines Jahres.

Tiere, die nicht altern

Ein mit der Zeit ansteigendes Sterberisiko gilt als eine Definition für das Altern. Im Tierreich finden sich einige Beispiele, die nach dieser Definition nicht altern – bei ihnen steigt die Wahrscheinlichkeit zu sterben mit der Zeit nicht. Diese Tiere sterben natürlich trotzdem irgendwann, z.B. weil sie gefressen werden oder weil wir Menschen in ihren Lebensraum eingreifen. Aber sie altern nicht. Und deshalb leben sie oft viel länger als wir. Dazu zählt beispielsweise der Grönlandhai, der bis zu 500 Jahre alt wird. Auch mehrere Schildkrötenarten erreichen ein hohes Alter.

Harriet beispielsweise, eine Galapagos-Riesenschildkröte, die von Charles Darwin 1835 auf den Galapagos-Inseln eingesammelt wurde. Sie starb erst 2006 im Alter von ungefähr 175 Jahren in einem australischen Zoo. Die Strahlenschildkröte Tu’i Malila wurde sogar noch älter: Sie starb 1966 im Alter von mindestens 188 Jahren. Sie soll der Überlieferung nach 1777 vom britischen Entdecker James Cook als Geschenk an die königliche Familie von Tonga übergeben worden sein und begrüßte Königin Elisabeth II. und Prinz Philip während deren Besuch des Inselstaates im Jahr 1953 als „älteste Bewohnerin des Königreichs“.