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Nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie (SFB 1066)

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1066 untersucht den Einsatz von nanopartikulären Wirkstoffträgern (NP) in der Tumorimmuntherapie. Neuartige polymer- und lipidbasierte NP werden synthetisiert, chemisch charakterisiert und ihre Anwendung in komplexen biologischen Systemen untersucht. Ziel ist es, das Immunsystem von Tumorpatient:innen so zu aktivieren, dass die Tumore von der körpereigenen Immunabwehr erkannt und zerstört werden. Neben einer tumorspezifischen Immunantwort durch Impfung streben wir die Reaktivierung unterdrückter Immunantworten und eine gezielte Modulation der Tumormikroumgebung an. Langfristig gehen wir davon aus, dass NPs auch außerhalb der Tumorimmuntherapie eingesetzt werden können, zum Beispiel in der regenerativen Medizin zur Förderung des gesunden Alterns.

Da sowohl die Selektivität als auch die Art der gewünschten Immunantwort genau steuerbar sein müssen, ergibt sich ein Bedarf an immuntherapeutischen Interventionen mit Eigenschaften, die von herkömmlichen niedermolekularen Verbindungen nicht erfüllt werden können. Genau hier liegt das Potenzial von nanopartikulären Wirkstoffträgern, denn aufgrund ihrer komplexen - aber chemisch selektiv modifizierbaren - Struktur können sie (1) Wirkstoffe so einschließen, dass sie vor ungezielter Freisetzung oder vorzeitiger Zerstörung geschützt sind, (2) mehrere Wirkstoffe gleichzeitig transportieren und (3) durch Oberflächenfunktionalisierung so modifiziert werden, dass sie an bestimmte Strukturen auf Zellen oder Geweben binden und so eine gezielte Wirkstoffabgabe ermöglichen.

Der SFB 1066 spiegelt die wachsende Bedeutung zweier moderner Forschungsfelder wider, indem er die zunehmende Leistungsfähigkeit der Nanomedizin auf drängende Probleme der Tumorimmuntherapie anwendet. Diese Aufgabe kann nur durch den hochgradig interdisziplinären Aufbau des SFB 1066 bewältigt werden. Über zwei erfolgreiche Förderperioden hinweg hat sich unser Fokus systematisch von der Synthese von Nanopartikeln über deren Charakterisierung und Funktionalisierung bis hin zur Anwendung in lebenden Organismen entwickelt. Darauf aufbauend werden wir nun NP-basierte Tumorimmuntherapien in vivo ausgiebig testen und ihre klinische Anwendbarkeit evaluieren.

Für weitere Information besuchen Sie bitte  https://sfb1066.de/ 

Kontakt:

Sprecher:
Prof. Dr. Stephan Grabbe
Hautklinik & Poliklinik
Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
06131-17-2910

Stellvertretende Sprecherin:
Prof. Dr. Katharina Landfester
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
06131-379-170

Stellvertretender Sprecher:
Prof. Dr. Pol Besenius
Department Chemie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
06131-39-22355

 

Koordinator:
Dr. Michael Fichter
Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
06131-17-8791

Koordinator:
Dr. Michael Kuske
Hautklinik & Poliklinik
Universitätsmedizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
06131-17-8793

Beteiligte Institutionen: