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Grundlegende Infos

Warum werden wir älter? Warum altern manche Menschen schneller als andere? Und was können wir tun, um möglichst gesund zu altern?

Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier.

Altern – was bedeutet das eigentlich?

Altern ist ein natürlicher Bestandteil unseres Lebens - und nicht nur bei uns Menschen: Pflanzen, Tiere, Pilze, kein Organismus bleibt davon verschont. Im Grunde ist das Altern eine allmähliche Veränderung unseres Körpers, die dazu führt, dass er mit der Zeit weniger effektiv arbeitet. So werden unsere Muskeln schwächer und das Gehör, das Sehvermögen und das Gedächtnis lassen nach. Wir werden häufiger krank, und Krankheiten können einen schwereren Verlauf annehmen.

Warum altern wir?

Der menschliche Körper leistet Erstaunliches. Verschiedenste Zellen bilden gemeinsam unsere Organe, zum Beispiel die Leber, die Haut und das Gehirn. Sie alle sind aus Proteinen aufgebaut, den Bausteinen, die alle wichtigen Funktionen der Zelle erfüllen. Außerdem enthält jede Zelle DNA - den Mastercode mit den Anweisungen, wie sie wachsen und was sie tun soll. Wenn die DNA oder die Proteine beschädigt werden, kann die Zelle nicht mehr richtig funktionieren, hört auf zu wachsen oder stirbt sogar ab. Daraus folgt: unser Körper altert.

Wissenschaftler:innen haben grundlegende Kennzeichen des Alterns definiert, die sie "Hallmarks of Ageing" nennen. Als Hallmark bezeichnet man einen Prozess, der (1) während des normalen Alterns auftritt, (2) das Altern beschleunigt, wenn er sich verschlechtert, und (3) das Altern verlangsamt, anhält oder sogar umkehrt, wenn er therapeutisch „verbessert“ wird.  Fünf solche Hallmarks werden als hauptursächlich für das Altern angesehen:

  • Schäden an der DNA. Die DNA in unseren Zellen kann durch Chemikalien oder UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht beschädigt werden. Werden diese Schäden nicht richtig repariert, verlieren die Zellen wichtige Informationen, die sie für ihre Funktion benötigen.
  • Verkürzung der DNA-Enden. Die Enden der DNA (Telomere) sind Schutzkappen für unsere Erbinformation. Sie nutzen sich aber ab und wenn die Zelle sich teilt, geht jedes Mal ein Stückchen der Telomere verloren. Sind sie besonders kurz, verlieren sie ihre Schutzwirkung. Sie können die Anweisungen auf der DNA nicht mehr richtig weitergeben und die Zelle hört auf zu wachsen. Nimmt die Zahl dieser alten, sich nicht weiter teilenden Zellen zu, kann der Körper beschädigte Zellen schlechter ersetzen - dadurch arbeiten auch die Organe nicht mehr so effektiv wie zuvor.
  • Unkontrolliertes Ein- oder Ausschalten von Genen. Unsere DNA enthält zahlreiche Gene, also Anweisungen für Proteine, die die Vorgänge in der Zelle am Laufen halten. Die Zellen können jedoch nur dann richtig arbeiten, wenn die benötigten Gene in der jeweils richtigen Zelle eingeschaltet sind: Die Gene für die Funktion der Leber sollen nur in den Leberzellen eingeschaltet sein, während die Gene für die Haut nur in den Hautzellen eingeschaltet sein sollen. Mit zunehmendem Alter können sich Signale, die steuern, welche Gene ein- und ausgeschaltet werden, verändern, so dass spezialisierte Zellen (z.B. Leber- oder Hautzellen) weniger effektiv arbeiten.
  • Schäden an Proteinen. Chemikalien oder UV-Strahlen der Sonne können auch Proteine schädigen, so dass sie nicht mehr richtig funktionieren, toxische Verklumpungen bilden und die Zellen absterben. Geschieht dies in Gehirnzellen, kann es zu Krankheiten wie Alzheimer kommen.
  • Gestörtes Recyclingsystem. Zellen verfügen über ein effizientes Recyclingsystem (die sogenannte Autophagie), um Proteine und andere Moleküle zu entsorgen, wenn sie beschädigt sind. Dieses System arbeitet mit zunehmendem Alter immer schlechter, so dass sich zellulärer Abfall ansammelt und die Funktion der Zelle beeinträchtigt.

Warum werden alte Menschen häufiger krank?

Ältere Menschen werden häufiger und oft schwerer krank als jüngere Menschen. Ihre Körperzellen können Viren und Bakterien weniger gut bekämpfen. Außerdem teilen sich ältere Zellen langsamer, so dass der Körper weniger gut darin ist, Zellen zu ersetzen und sich selbst zu reparieren. Haben diese Zellen wichtige Aufgaben in Organen, arbeiten sie weniger effektiv. Nicht-reparierte Schäden an der DNA häufen sich im Laufe der Zeit an. Das erhöht das Risiko, dass Zellen außer Kontrolle geraten und Krebs entsteht. All diese Gründe machen ältere Menschen anfälliger für Krankheiten.

Krankheiten, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, werden als alternsbedingte oder alternsassoziierte Krankheiten bezeichnet. Einige Beispiele sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer), Krebs und Arthritis. Bei vielen dieser Krankheiten handelt es sich um chronische Erkrankungen, für die es noch keine Heilung gibt und die ältere Menschen daran hindern können, ein erfülltes, produktives Leben zu führen.

Warum sehen wir im Alter schlechter?

Mit dem Alter verschlechtert sich nach und nach unsere Sehkraft. Schuld daran sind alternsbedingte Schäden an den Zellen, aus denen die Linsen unserer Augen bestehen. Während unser Körper in der Lage ist, einige Zelltypen wie Blut-, Haut-, oder Darmzellen stetig neu zu bilden, können andere Zelltypen wie Nerven- oder Herzmuskelzellen nicht einfach gegen neue Zellen ausgetauscht werden. Die Zellen unserer Augenlinsen werden leider nicht ersetzt - auch nicht, wenn sie alt und beschädigt sind. Im Laufe der Zeit häufen sich kaputte Zellen an, die Linse wird weniger elastisch und kann ihre Form nicht mehr verändern. Deshalb kann das Auge Objekte im Nahbereich nicht mehr scharf abbilden, was dann das Lesen erschwert. Dieser Zustand tritt häufig bei Menschen über 40 Jahren auf.

Auch die Proteine in den Zellen der Linse werden mit der Zeit zunehmend beschädigt. Sie bilden Verklumpungen, die die Linsenzellen eintrüben. Dies kann schließlich zu einem Grauen Star führen - einer trüben, weißlichen Linse, die das Sehen erschwert. Glücklicherweise kann der Graue Star durch eine Operation behandelt werden. Mehr als die Hälfte der über 74-Jährigen hatte schon einen Grauen Star.

Warum hören wir im Alter schlechter?

Etwa 25-40 % der Menschen über 65 Jahren leidet unter Hörverlust. Menschen mit dieser Erkrankung nehmen Geräusche (insbesondere hohe Töne) als dumpf oder undeutlich wahr. Dieser Hörverlust wird durch alternsbedingte Veränderungen im Innenohr und im Gehirn verursacht. Haarzellen im Innenohr, die für die Wahrnehmung von Geräuschen und deren Weiterleitung an das Gehirn zuständig sind, nehmen im Laufe des Lebens Schaden. Die Bereiche des Gehirns, die den Schall verarbeiten, funktionieren irgendwann ebenfalls nicht mehr richtig. Im Gegensatz zu anderen Körperzellen wie Haut- oder Blutzellen gehören Haarzellen zu den nicht erneuerbaren Zellen – sind sie einmal zerstört, droht unvermeidbar der Hörverlust. Noch ist unklar, warum nur manche Menschen an Altersschwerhörigkeit erkranken. Man nimmt jedoch an, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, Lärmbelastung während des Lebens, aber auch Rauchen und Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-, Schilddrüsen- und Nierenerkrankungen für die Ausbildung von Schwerhörigkeit im Alter mitverantwortlich sind.

Was ist gesundes Altern?

Jeder Mensch altert, aber nicht jeder altert auf die gleiche Art und Weise. Bei manchen Menschen treten bereits in relativ jungen Jahren körperliche Probleme und Krankheiten auf, während andere bis in ihre Sechziger und weit darüber hinaus fit, gesund und frei von chronischen Krankheiten bleiben. Menschen, die über 100 Jahre alt werden, werden im Englischen als Centenarians (von century = Jahrhundert) bezeichnet; die meisten von ihnen sind bis kurz vor ihrem Tod relativ gesund und leiden selbst im Alter nicht an chronischen Erkrankungen.

Beim gesunden Altern geht es darum, erfolgreich zu altern: gesund zu bleiben, während wir älter werden, damit wir frei von Krankheiten bleiben und unser Körper und Geist auch im Alter noch gut funktioniert. Wir untersuchen die Ursachen des Alterns, um herauszufinden, warum manche Menschen gesünder altern als andere - und um neue Möglichkeiten zu entwickeln, die uns allen helfen, im Alter gesund und fit zu bleiben.


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