Dr. Siyao Wang, Gruppenleiterin am Centre for Healthy Ageing (CHA) und am Institut für Molekulare Biologie (IMB) in Mainz, Deutschland, wurde von der Federation of European Biochemistry Society (FEBS) mit dem renommierten FEBS Excellence Award ausgezeichnet. Mit dem Preis erhält ihre Gruppe 100.000€ über einen Zeitraum von drei Jahren zur Finanzierung ihrer Forschung darüber, wie Fehler bei der väterlichen DNA-Reparatur genetische Störungen bei Nachkommen verursachen können.
Dr. Wang und ihre Forschungsgruppe untersuchen, wie Mutationen in Keimzellen entstehen, d. h. in den Zellen, aus denen Spermien und Eizellen hervorgehen. Mutationen sind genetische Fehler, die entstehen, wenn unsere DNA durch genotoxische Stoffe wie UV-Strahlung oder Chemikalien aus der Umwelt geschädigt wird. Normalerweise können unsere Zellen solche DNA-Schäden reparieren, aber manchmal machen die Reparaturmechanismen Fehler. Wenn Organismen altern, können sie auch weniger effektiv arbeiten, was zu noch mehr Mutationen führt. Entscheidend ist, dass diese Mutationen in Keimzellen, an die Nachkommen vererbt werden können, was zu genetischen Störungen führen kann und in den Nachkommen das Risiko von Krankheiten wie Schizophrenie und Autismus erhöht.
Studien zeigen, dass die meisten (80 %) der neuen Keimzellenmutationen vom Vater und nicht von der Mutter vererbt werden. Dr. Wang und ihr Team sind daher besonders daran interessiert, die Mechanismen zu untersuchen, durch die Mutationen in männlichen Keimzellen entstehen. Insbesondere wollen sie untersuchen, welche Veränderungen in den väterlichen DNA-Reparaturmechanismen mit zunehmendem Alter auftreten und wie diese zu vererbten Mutationen bei den Nachkommen führen können.
Mit dem FEBS Excellence Award erhält Dr. Wang 100.000€ über drei Jahre zur Finanzierung ihrer Arbeit. Dieser Preis wird an Nachwuchswissenschaftler mit herausragenden wissenschaftlichen Leistungen vergeben.
Dr. Wang sagt: „Diese Arbeit wird das Ungleichgewicht hin zu väterlichen Keimbahnmutationen während der Evolution erklären“.
Indem sie untersucht, wie Fehler bei der DNA-Reparatur Mutationen bei den Nachkommen verursachen können, kann Dr. Wangs Forschung dazu beitragen, die Auswirkungen der väterlichen Alterung besser zu verstehen und eines Tages therapeutische Ansätze zur Verhinderung von Erbkrankheiten zu finden.
Weitere Details
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.febs.org/news/febs-excellence-awards-2024.
Siyao Wang ist Gruppenleiterin am Centre for Healthy Ageing (CHA) und am Institut für Molekulare Biologie (IMB). Weitere Informationen über die Forschung im Wang-Labor finden Sie unter www.cha-mainz.de/en/research/basic-research/siyao-wang.
Über das Institut für Molekulare Biologie gGmbH
Das Institut für Molekulare Biologie gGmbH (IMB) ist ein Exzellenzzentrum der Lebenswissenschaften, das 2011 auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eröffnet wurde. Die Forschung am IMB konzentriert sich auf folgende aktuelle Gebiete: Epigenetik, Genomstabilität, Alternsforschung und RNA Biologie. Das Institut ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen einer privaten Stiftung und öffentlichen Einrichtungen: Die Boehringer Ingelheim Stiftung (BIS) hat sich verpflichtet, die Grundfinanzierung des IMB von 2009 bis 2027 mit insgesamt 154 Millionen Euro zu fördern. Das moderne Forschungsgebäude wurde mit 50 Millionen Euro durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert. Von Herbst 2020 bis Mitte 2027 stellt das Land 52 Millionen Euro zur Grundfinanzierung des IMB bereit. Weitere Informationen zu IMB finden Sie unter www.imb.de.
Über das Centre for Healthy Ageing
Das „Centre for Healthy Ageing“ (CHA) ist ein virtuelles Forschungszentrum, das 2021 ins Leben gerufen wurde und Wissenschaftler:innen aus ganz Mainz zusammenbringt, die sich in der Grundlagen- und klinischen Forschung mit dem Altern und altersbedingten Krankheiten beschäftigen. Diese Erkenntnisse sollen genutzt werden, um gesundes Altern zu fördern und Behandlungen zu finden, die altersbedingte Krankheiten verhindern oder heilen könnten. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.cha-mainz.de.
Boehringer Ingelheim Stiftung
Die Boehringer Ingelheim Stiftung ist eine rechtlich selbstständige, gemeinnützige Stiftung und fördert die medizinische, biologische, chemische und pharmazeutische Wissenschaft. Errichtet wurde sie 1977 von Hubertus Liebrecht, einem Mitglied der Gesellschafterfamilie des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Mit ihren Förderprogrammen Exploration Grants, Plus 3 und Rise up! unterstützt sie exzellente Forschende in entscheidenden Karrierephasen. Sie dotiert den internationalen Heinrich-Wieland-Preis sowie Preise für aufstrebende wissenschaftliche Talente. Außerdem fördert sie institutionelle Projekte wie das in Wien ansässige AITHYRA Institut, das KI und Biomedizin verbindet, das Institut für Molekulare Biologie (IMB) in Mainz und das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. www.boehringer-ingelheim-stiftung.de
Pressekontakt für weitere Informationen
Dr. Ralf Dahm, Direktor des wissenschaftlichen Managements
Institut für Molekulare Biologie gGmbH (IMB), Ackermannweg 4, 55128 Mainz, Deutschland
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