Zum Seiteninhalt

Hallmark of Ageing: Gestörte Proteostase & Autophagie

Gestörte Proteostase und der Autophagie sind zwei weitere primäre Hallmarks of Ageing, die eng miteinander verbunden sind.

Die zelluläre Müllabfuhr kontrolliert Vorgänge in der Zelle 

Damit unsere Zellen jederzeit funktionieren, benötigen sie viele verschiedene Proteine und größere molekulare Maschinen zur richtigen Zeit, in der korrekten Menge und am passenden Ort. Fehlerhafte Proteine werden repariert oder entfernt. Proteine, die nicht mehr benötigt werden, werden abgebaut. Diese in gesunden jungen Zellen sehr effektive Müllabfuhr heißt Proteostase. Größere Ansammlungen von Protein sowie größere molekulare Maschinen, aber auch eingedrungene Krankheitserreger werden dabei über den Sonderweg, die sog. Autophagie, recycelt.

Proteinverklumpungen tragen zum Altern bei

Je älter wir werden, desto schlechter funktioniert diese Müllabfuhr jedoch. Fehlerhafte Proteine verklumpen und schädigen die Zellen. So sterben durch diese Verklumpungen (Aggregate) Nervenzellen in unserem Gehirn ab. Das passiert vor allem in neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS), unter der der berühmte Physiker Stephen Hawking litt. Auch in anderen Zelltypen sorgen Proteinverklumpungen für Probleme. Bei einem Grauen Star trüben oft verklumpte Proteine die Augenlinse und verschlechtern so das Sehvermögen.

Auch die Autophagie ist weniger wirkungsvoll, wenn wir älter werden. Neben Proteinverklumpungen sammeln sich dabei nicht mehr funktionierende molekulare Maschinen an. Krankheitserreger können nicht mehr effektiv bekämpft und dadurch Entzündungsreaktionen ausgelöst werden.

Autophagie ankurbeln und gesünder Altern

Dass Autophagie und Langlebigkeit direkt zusammenhängen, wurde in Modellorganismen bereits gezeigt. Verschiedene Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sind in der Lage, die Autophagie anzukurbeln. Forscher:innen versprechen sich davon, das Altern zu verlangsamen und typische Symptome des Alterns zu verbessern. Erste Studien hierzu in Menschen sind zurzeit geplant.

Wie Autophagie im Detail gesteuert wird, untersucht ein gemeinsames Forschungsnetzwerk der Universitäten in Mainz und Frankfurt.